GEW-Landtagsgespräch 2018 mit Ralf Witzel (MdL, FDP)
Auch in diesem Jahr hat eine Delegation unseres GEW-Stadtverbandes GE/GLA die direkte Auseinandersetzung in puncto Bildungspolitik mit einem Akteur, der an der Regierung beteiligten Parteien gesucht.
Im Focus stand der Lehrkräftemangel und damit verbunden die überwiegend leerlaufenden schulscharfen Ausschreibungsverfahren. Die GEW wies auf die enormen Zeitressourcen hin, die an dieser Stelle ohne Nutzen verschwendet werden und forderte alternative Verfahren ein.
Ralf Witzel spürte den Unmut der Delegation beim Themenkomplex „Arbeits- und Gesundheitsschutz für Beschäftigte an Schulen in NRW“. Hier wurde deutlich zum Ausdruck gebracht, dass wir von der Landesregierung wie Beschäftigte zweiter Klasse behandelt werden, weil in einigen Landesbehörden deutlich mehr für den Arbeits- und Gesundheitsschutz der Kolleginnen und Kollegen getan wird. Die große Chance des COPSOQ-Verfahrens 2014 wurde nicht genutzt, um eine Ursachenanalyse anzustoßen mit einem abschließenden Entlastungskatalog, der ein Mosaiksteinchen zur Attraktivitätssteigerung unseres Berufes gewesen wäre.
In Verbindung damit standen natürlich weitere Themenfelder, wie Reduktion der Klassengrößen, Qualifikation der Seiteneinsteiger, Schulsozialarbeit, Entlastungsstunden, Anwachsen der Bürokratie durch zunehmende Dokumentationen, Inklusion, Gewalt gegenüber Lehrkräften etc. auf der Tagesordnung. Abschließend machte die Delegation darauf aufmerksam, dass es Ziel sein muss alle Schulen so auszustatten, dass
die Talente aller Kinder gefördert und gefordert werden können. Dies würde die Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten, die Zufriedenheit der Eltern und die Lernfreude bei den Schülerinnen und Schülern erhöhen. Darüber hinaus würde sich langfristig der gesamtgesellschaftliche Nutzen in einem deutlichen Anstieg des Bildungsniveaus äußern und den jungen Menschen mehr berufliche Selbstbestimmung ermöglichen.