50 Jahre Gesamtschule NRW – Schluss mit der Benachteiligung der Gesamtschule in NRW!

Dortmunder Erklärung


50 Jahre Gesamtschule NRW – Schluss mit der Benachteiligung der Gesamtschule in NRW!

• Lehrerversorgung für alle Schulen sichern In Zeiten des akuten Lehrermangels funktioniert das sogenannte schulscharfe Lehrereinstellungsverfahren nicht. Schulen an ungünstigen, schwierigen Standorten bekommen wohl Stellen, aber keine oder nicht die benötigten Lehrer*innen. Das Problem ist auf der Ebene der Einzelschule nicht lösbar. Hier kann nur das Land gegensteuern, hier muss das Land dringend handeln.

• Ungleiches ungleich behandeln – endlich den Sozialindex einführen Schulen haben unterschiedliche Aufgaben zu bewältigen. Eine gemischte Schüler*innenschaft mit sozial stärkeren und sozial schwächeren Schüler*innen benötigt eine andere Lehrer*innenversorgung als eine sozial stärkere, homogene Schüle*innenrschaft. Wir fordern, den im Schulkonsens vereinbarten und im Koalitionsvertrag angesprochenen Sozialindex endlich umzusetzen.

• Abschulung in die Gesamtschulen beenden Das Abschulen ist ein originäres Problem des gegliederten Schulsystems mit steigender Tendenz. Derzeit wird das Problem zunehmend auf die Gesamtschulen abgewälzt. Dieses Problem ist dort zu lösen, wo es ursächlich entsteht, innerhalb des gegliederten Systems.

• Inklusion: alle Schulformen beteiligen und Versprechen halten Es ist ein Skandal, dass bei der Umsetzung der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der Inklusion die quantitativ und sozial stärkste Schulform, das Gymnasium, praktisch ausgeklammert wird. Die von der Landesregierung vorgegebenen Qualitätsstandards werden in der Praxis nicht eingehalten.

• Rahmenbedingungen für Schulen mit Teilstandorten verbessern Allein bei den integrierten Schulen gibt es über hundert mit mehr als einem Standort. Dass diese Schulen aus unterschiedlichen Gründen mehr Personal benötigen als eine gleichgroße Schule mit einem Standort, ist unbestritten. Dieser Sachverhalt wird aber bei der Ausstattung der Schulen auf sächlicher und personeller Ebene ignoriert.

• Lehrerbesoldung: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – deshalb einheitliche Lehrereingangsbesoldung für alle Lehrer An den Gesamtschulen war schon immer nicht nachzuvollziehen, dass die Lehrer*innen in der Sekundarstufe I bei gleicher Tätigkeit höchst unterschiedlich bezahlt wurden. Nachdem die Lehrer*innenausbildung für alle Lehrer*innen qualitativ und quantitativ gleich ist, gibt es überhaupt keine sachliche Begründung mehr für die ungleiche Bezahlung.

• Innovative Schulentwicklung weiter ermöglichen Innovative Vorhaben der Schul- und Unterrichtsentwicklung dürfen nicht eingeschränkt oder gar verhindert werden. Unabhängig von diesen aktuellen Forderungen fordern wir alle politisch Verantwortlichen auf, Schluss zu machen mit der bundesweit einmaligen Zersplitterung der Schullandschaft in NRW: Von der unsinnigen Vielfalt der Schulformen zur Schule der Vielfalt!

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